Blaxploitation – Ehrengast: Melvin Van Peebles

 

SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG_Copyright Melvin Van Peebles_2Am 22. und 23. August widmen wir uns den Anfängen des Blaxploitation-Genres. Als Ehrengast begrüßen wir den afro-amerikanischen Filmemacher Melvin Van Peebles. Veranstaltungsort ist das Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim.

Zunächst galten die ab 1970 entstandenen Filme als eigene Ausdrucks- und Protestform der schwarzen US-amerikanischen Filmemacher, doch schon wenig später wurde die Bewegung von weißen Produzenten bzw. etablierten Hollywood-Studios kommerziell ausgebeutet – daher die Wortkombination mit „Exploitation“.

Hauptbestandteil des Programms ist der von Melvin van Peebles unabhängig produzierte Film SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG (1971), der filmgeschichtlich den Grundstein des Genres legte. In der Folge produzierte Hollywood finanzträchtige Filme wie SHAFT (1971) und BLACULA (1972), gedreht von und mit schwarzen Filmemachern, deren Produktion und Erfolg ohne van Peebles‘ Meisterwerk nicht denkbar gewesen wären. Doch Van Peebles’ Karriere begann in Frankreich, weswegen wir außerdem sein französisches Frühwerk zeigen: Der Kurzfilm CINQ CENT BALLES (1963) und sein Langfilm-Debüt THE STORY OF A 3-DAY PASS (1968) sind erstmals in Deutschland zu sehen. Van Peebles, der in New York City lebt und arbeitet, wird in Filmgesprächen seine Karriere und die filmgeschichtliche wie kulturhistorische Bedeutung der Blaxploitation-Filme reflektieren.

 Freitag, 22. August
18.30 Uhr:
BLACULA (USA 1972)
Regisseur: William Crain, 92 Min., 16mm, OmeU

21 Uhr:
SHAFT (USA 1971)
Regisseur: Gordon Parks, 100 Min., 35mm, OF

im Anschluss: Filmgespräch mit Melvin Van Peebles

Samstag, 23. August
18.30 Uhr:
THE STORY OF A 3-DAY PASS (Frankreich 1968)
Regisseur: Melvin Van Peebles, 87 Min., 35mm, englische OF

Vorfilm: CINQ CENT BALLES (Frankreich 1963)
Regisseur: Melvin Van Peebles, 12 Min., 35mm, ohne Dialog

21 Uhr:
SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG (USA 1971)
Regisseur: Melvin Van Peebles, 97 Min., 16mm, OF

im Anschluss: Filmgespräch mit Melvin Van Peebles

 

Kartenreservierung an kontakt@filmkollektiv-frankfurt.de

 

Über das Filmprogramm
SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG_Copyright Melvin Van Peebles_3Besonders selten zu sehen ist SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG (1971): Melvin Van Peebles (gleichermaßen verantwortlich für Regie, Drehbuch, Schnitt und Musik) spielt darin einen Schwarzen, der aus Notwehr zwei Morde verübt und von der Polizei zu einer Hetzjagd getrieben wird. Der Soundtrack stammt von der damals noch unbekannten Gruppe „Earth, Wind & Fire“.
web_The story of a 3-day pass_Quelle Melvin Van Peebles_1Ein weiteres Highlight sind die französischen Regie-Arbeiten von Van Peebles, die noch nie in Deutschland gezeigt wurden. Sein Debütfilm THE STORY OF A 3-DAY PASS (1968), die einfühlsame Liebesgeschichte zwischen einem schwarzen GI und einer jungen französischen Frau, wurde auf das Film Festival in San Francisco eingeladen, woraufhin Van Peebles ein Angebot aus Hollywood erhielt und in die Vereinigten Staaten zurück kehrte. Außerdem zeigen wir seinen Kurzfilm CINQ CENT BALLES (1963), der – komplett ohne Dialog – vom Kampf eines kleinen Jungen um einen 500 Francs-Schein erzählt.

Shaft_Copyright Hollywood Classics_1SHAFT (1971) gilt als erster Blaxploitation-Film eines Hollywood-Studios. Ein schwarzer Privatdetektiv wird gleichermaßen von Polizei und Unterwelt bedrängt, einen Rassenkonflikt in Harlem zu verhindern. Der Titelsong von Isaac Hayes gewann unter anderem einen Academy Award; SHAFT wurde 2000 in das National Film Registry, die Liste der als erhaltenswert befundenen Filme, aufgenommen.
Blacula_Copyright Park Circus_2BLACULA (1972), in dem ein schwarzer Vampir die Bewohner von Los Angeles heimsucht, steht für die Selbstironie innerhalb des Blaxploitation-Genres.

 

 

 

 

Über Melvin Van Peebles
Melvin Van Peebles_Copyright David Shankbone_part_webDer 1932 in Chicago, USA geborene Melvin Van Peebles kam als Autodidakt zum Film. Sein in Frankreich produzierter Debütfilm THE STORY OF A 3-DAY PASS (1968) öffnete ihm die Tür nach Hollywood, wo er allerdings wenig künstlerische Freiheit genoss. Daraufhin produzierte er auf eigene Faust SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG (1971), in dem er – inhaltlich wie ästhetisch radikal – vom Selbstschutz der schwarzen Bevölkerung erzählt. Sein Independent-Meisterwerk gilt bis heute als Meilenstein des unabhängigen wie des schwarzen Kinos. Melvin Van Peebles realisierte weitere Film- und Theaterprojekte als Autor, Regisseur und Darsteller und ist außerdem als Musiker aktiv. In seinen Werken setzt er sich stets mit der afro-amerikanischen Wirklichkeit auseinander und reflektiert die Wechselwirkung von Rassismus und Selbstbehauptung.

Eintrittspreise
Einzelkarte: 6 Euro / 5 Euro (erm.)
Tageskarte: 10 Euro / 8 Euro (erm.)
Dauerkarte: 18 Euro / 14 Euro (erm.)

Veranstaltungsort
Festsaal im Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim
Mertonstraße 26-28
60325 Frankfurt am Main

>>> A n f a h r t <<<

 

Kooperationspartner sind die Rosa-Luxemburg-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, Allgemeiner Studierendenausschuss der Goethe-Universität und Pupille e.V. – Kino in der Uni, Förderer sind die Hessische Filmförderung, das Kulturamt Frankfurt am Main und Dritte Welt Haus e.V.

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© Melvin Van Peebles [SWEET SWEETBACK’S BAADASSSSS SONG] / Hollywood Classics [SHAFT] / Park Circus [BLACULA] / David Shankbone [Melvin Van Peebles]