Hommage Robert Hossein

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Robert Hossein, geboren 1927 in Paris, wo er auch heute lebt, war zweifellos einer der vielseitigsten, kühnsten, unvorhersehbarsten Filmemacher Frankreichs der 1950er und 1960er Jahre.

Zusammen mit anderen Schauspieler-Regisseuren wie etwa Jacques Tati, Gérard Blain und Mathieu Amalric muss Hossein als eine herausragende (und in den letzten Jahrzehnten zu Unrecht in Vergessenheit geratene) Doppel-, ja, gar Dreifachbegabung des französischen Kinos gelten: Ein Schauspieler von eindringlicher Präsenz, temperamentvoll und melancholisch zugleich, einer der gefragtesten seiner Generation; ein erfindungsreicher Drehbuchautor, der konzises Erzählen meisterhaft beherrscht und auch als Schriftsteller tätig ist; und schließlich ein Regisseur, der 15 bemerkenswerte Langfilme gedreht hat, dabei jedes Genre, vom Gefängnisfilm über den Film Noir bis hin zum Western, scheinbar mühelos sich aneignend und brillant sowohl in der Schauspielführung wie auch in der visuellen Umsetzung.

Robert Hossein, Sohn des iranisch-aserbaidschanischen Komponisten Aminollah (André) Hossein, der später kongeniale Filmmusiken für seine Filme schrieb, begann früh als Schauspieler am Theater zu arbeiten, bevor er Mitte der 1950er Jahre als Kinodarsteller zu Berühmtheit gelangte. Gleichzeitig begann Hossein seine Regiekarriere, mit seiner damaligen Frau Marina Vlady als Muse und Hauptdarstellerin seiner ersten Werke. Der zeitgleich florierenden nouvelle vague setzte er die Vision eines dem auteur-Prinzip verpflichteten Genrekinos entgegen. Seine Weggefährten beschreiben ihn als leidenschaftlichen Kinomenschen, der Tag und Nacht an seinen Filmprojekten arbeitete. Erst in den 1970er Jahren trat sein Kinoschaffen hinter seiner Arbeit als Regisseur aufwändiger Theaterinszenierungen zurück und sein letzter Kinofilm entstand Mitte der 1980er Jahre.

Die vom Filmkollektiv Frankfurt organisierte Hommage zeigt eine repräsentative Auswahl von acht Langfilmen und ist damit das umfangreichste je in Deutschland seinem Werk gewidmete Programm.

Es ist uns eine unermessliche Freude, Robert Hossein sowie Marina Vlady persönlich anlässlich dieser Hommage in Frankfurt begrüßen zu können.
Gary Vanisian, Filmkollektiv Frankfurt e.V.

PROGRAMM
im Kino im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Freitag, 15. März 2019
20:00 Uhr LES SALAUDS VONT EN ENFER (1956)
ERÖFFNUNGZu Gast: Robert Hossein, Marina Vlady
22:45 Uhr POINT DE CHUTE (1970)

Samstag, 16. März 2019
17:00 Uhr LES SCÉLÉRATS (1960)  Zu Gast: Robert Hossein
20:00 Uhr TOI…LE VENIN (1959) Zu Gast: Robert Hossein, Marina Vlady
22:45 Uhr UNE CORDE, UN COLT (1969)

Sonntag, 17. März 2019
12:00 Uhr LA NUIT DES ESPIONS (1959)  Zu Gast: Marina Vlady
18:00 Uhr LE JEU DE LA VERITÉ (1961)
20:30 Uhr LES YEUX CERNÉS (1964)

Einzelkarten: Es gelten die regulären Preise und Vergünstigungen des DFF
Dauerkarte: 45 EUR / 35 EUR (ermäß.)

Herzlichen Dank an: Candice Patou, Andreas Beilharz – Natascha Gikas (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum), Héloïse Aimé (Gaumont), Dieynaba N’Diaye (TF1), Émilie Cauquy – Flora Nicolas (La Cinémathèque française).

Eine gemeinsame Veranstaltung mit:

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