Ein Augenblick im Niemandsland – Retrospektive Annette Frick

Am Samstag, 11. April 2015 organisierten wir die erste Retrospektive überhaupt zum Filmschaffen der Photographin und Filmemacherin Annette Frick, die ihr filmisches Werk umfassend zeigt. Annette Frick wird in Frankfurt anwesend sein und im Veranstaltungsraum HoRsT mit dem Publikum über ihre Arbeiten sprechen.

(c)Annette Frick+COSMIC ELEMENTS 2004
(c) Annette Frick COSMIC ELEMENTS 2004

Annette Frick, deren Fotographien schon vielfach ausgestellt wurden, u.a. im Ludwig Museum Köln oder im Schwulen Museum Berlin, filmt seit Mitte der 1980er Jahre. Sie begann mit Super8-Arbeiten, die auf den seinerzeit wichtigsten deutschen Kurzfilmfestivals gezeigt wurden. Seit Beginn des letzten Jahrzehnts arbeitet sie ausschließlich digital, was sich auch in einem thematischen Wandel niedergeschlagen hat: waren ihre analogen Filmarbeiten noch biographisch geprägt (Super8-Filme), inszenierten sie erotisch-künstlerische Stillleben oder experimentierten sie mit dem Filmmaterial (16mm-Arbeiten), arbeitet sie nun vorwiegend dokumentarisch. Seit vielen Jahren hält sie die Veränderungen in der Berliner Subkultur fest sowie den gentrifizierungsbedingten Wandel des Stadtbildes. 2011 lief ihre Dokumentation über den Fotographen Herbert Tobias auf der Berlinale. Darin spürt sie dem Leben und Wirken des in den 1950er Jahren als Modefotograph bekannten Tobias nach, dessen visuell bestechende homoerotische Fotographien seiner Zeit um Jahrzehnte vorauseilten, dessen “heimliches” Werk erst in seinen letzten Lebensjahren bekannt wurde.

Zusätzlich präsentiert Frick in Frankfurt auch zwei Diaperformances, darunter eine noch nie öffentlich vorgeführte.

PROGRAMMÜBERSICHT

Programmblock 1
Sonnenlieder (im Augenblick) – Super8-Filme (1985-1987)
Erinnerungen an Stimmungen und Atmosphären der Kindheit
16.00 – 17.00

SILBERSALZBOP – 16mm-Filme (1991-2004)
Experimente mit dem Filmmaterial, Lust am Körper
17.15 – 18.15

Ein Augenblick im Niemandsland – Digitale Kurzfilme (2007-2015)
Performance und Dokumente aus der Subkultur
18.30 – 19.30

Abendessen vom Versuchskantinchen (im HoRsT)
19.30 – 21.00

Programmblock 2

Doppelprojektion-Diaperformance FUCK GENDER
21.00 – 21.30

LEICHT MUSS MAN SEIN, FLIEGEN MUSS MAN KÖNNEN – Dokumentarfilm über den Fotografen Herbert Tobias (2011)
21.45 – 23.10

Dreifachprojektion-Diaperformance ULTRA MAXIMAL TOTAL mit Live-Musikbegleitung
0.00 – 0.45

Eintrittspreise: 7 EUR / 5 EUR (ermäß.) pro Programmblock
Tageskarte: 12 EUR / 8 EUR (ermäß.)

Die eigens zu dieser Retrospektive erstellte Publikation zum Werk von Annette Frick enthält zahlreiche Artikel, ein ausführliches Interview sowie ein Werkverzeichnis.

Erstmals organisieren wir eine Veranstaltung im Stadtteil Gallus und sind glücklich darüber, uns einen Nachmittag und Abend lang in dem Veranstaltungsraum HoRsT (im Gebäude der Adlerwerke, an der Galluswarte) einnisten zu dürfen.

Unser Dank gilt Annette Frick, Wilhelm Hein, den HoRsT-Betreibern Carolin Hock und Lolek Lorey sowie Fritz Metall, der die bestmögliche analoge Projektion gewährleisten wird.

In Kooperation mit:
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