FREAKS

 

Mittwoch, 3. August:
Thema: Diskriminierung

ca. 21.30:
FREAKS (Tod Browning, USA 1932), 16mm, s/w, 64′, OV
YachtklubOpen Air
[Nachholtermin bei wetterbedingtem Ausfall: 6. August, 18.30 Uhr, Filmforum Höchst]

web_freaks003_Copyright Metro-Goldwyn-MayerIn einer Kuriositätenshow stehen missgebildete und unversehrte Artisten abwechselnd auf der Bühne. Der kleinwüchsige Hans, eigentlich mit der kleinwüchsigen Frieda verlobt, verliebt sich in die schöne, aber hinterlistige Trapezkünstlerin Cleopatra. Denn diese lässt sich von Hans reich beschenken und stimmt sogar einer Heirat zu, plant in Wirklichkeit aber mit ihrem Liebhaber, dem Muskelmann Hercules, mit Hans‘ Vermögen durchzubrennen. Auf der Hochzeitsfeier offenbart sie unter Alkoholeinfluss ihr wahres Gesicht. Damit sind nicht nur Hans endlich die Augen geöffnet. Zudem üben die ‚Freaks‘ erbittert Rache an der hinterhältigen Schönheit – denn ihr Kodex besagt: Ist man gegen einen von ihnen, ist man gegen alle… Tod Browning, der ein Jahr zuvor mit DRACULA seinen größten Erfolg feierte, wollte mit FREAKS den Horrorfilm in der Tat auf ein neues Level heben. Doch seine phantastische Geschichte über die Würde und den Stolz von Missgebildeten wurde vom zeitgenössischen Publikum missverstanden und seinem für Toleranz werbenden Stück letztlich vorgeworfen, moralisch verwerflich und diskriminierend zu sein. web_freaks001_Copyright Metro-Goldwyn-MayerDer Film kam in der Folge lediglich stark geschnitten in die Kinos und wurde mancherorts dennoch auf Jahre verboten. Tatsächlich konnte Browning nach FREAKS nie wieder an seine früheren Erfolge anknüpfen und es brauchte Jahre, bis man sein mutiges Schauspiel zu Recht als Horrorfilm-Klassiker und Kultfilm adelte.