EXPECTATIONS – HEMMUNGSLOSE VERFÜHRERINNEN

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OT: EXPECTATIONS
USA 1977, 69 Min., dF, Farbe, 35mm, Regie: Anthony Spinelli, Darsteller: Chris Cassidy, Delania Raffino, Jack Wright, Joey Silvera, Desiree West

Rollentausch mal etwas anders, dargereicht von Anthony Spinelli, einem durchaus nicht klein gewachsenen Namen des Golden Age of Porn. ‘Be careful what you wish for, you just may get it’ könnte das Motto dieses schlüpfrigen Films sein, in dem die eine Frau kurzerhand in die Haut der anderen Frau schlüpft und umgekehrt. Nicht buchstäblich, aber es braucht nicht immer Buchstabensuppe, dass es spritzt und schlabbert. Hier reicht bereits, dass man sich über eine Annonce in der Zeitung kennen lernt und – flugs Ausweise und Papiere getauscht – beschließt, auch ohne allzu große optische Ähnlichkeit ins gegenseitige Lebenskorsett zu hüpfen, in der Hoffnung, dass es weniger streng geschnürt und geschmeidiger als das eigentlich eigene ist. Da wäre zum einen die wohlhabende, aber sexuell ausgehungerte Salonlöwin, zum anderen die freigeistige Hippie-Braut, und beide erhoffen sich davon einen mehr als ordentlichen Schub und Stoß in Richtung neuer erotischer Horizonte. Um die Glut der heißen Körper in effektvollen kleinen Schritten anzuschüren, vereinbaren sie zunächst einige Grundregeln bei ihrem Rollentausch, zeigen aber schnell vor allem beträchtliche Lust daran, mit diesen Regeln zu spielen, sie zu dehnen oder sie geradewegs zu durchbohren. Die Männer, denen sie dabei zu Leibe rücken, decken eine gute Latte gängiger und amüsant aufgetischter Stereotypen ab, vom schelmischen Spitzbuben bis zum animalischen Draufgänger. Und so stolpern sie in feucht-fröhliche Abenteuer, die schnell so saftig und glitschig werden, dass sie darauf auszurutschen drohen. Denn als eine der beiden Frauen in der Rolle der Anderen auf deren mit Augenklappe versehenen Bruder trifft, findet dieser rasch so viel einfühlsamen Geschmack an der vermeintlichen Schwester, dass diese bald nicht mehr recht weiß, wie ihr geschieht…

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“There are lots of great seventies fashions on display here which means that the film gets to do some appealing things with color. Nicely shot and generally well lit, the movie doesn’t overstay its welcome at just under seventy-minutes in length. The sex is passionate and nicely shot, showing us as much as we want to see without having to focus for too long on prolonged gynecological close-ups. It’s also interesting to note here that the movie puts far more emphasis on the pleasures of the female participants here than on any of the men who play a part in the story. The narration makes it very clear that the two leading ladies are out to get some kicks on their own terms and that making the men get anything at all out of their exploits is not a concern. All in all, this might not be the film that Spinelli is remembered for but it’s well made, appealing in its eroticism and occasionally even thought provoking.” (Rock! Shock! Pop!)

Aufrisstext: Hofbauer-Kommando