SÜNDE MIT RABATT

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BRD 1968, 84 Minuten, Farbe, 35mm, Regie und Buch: Rudolf Lubowski, Darsteller: Claus Holm, Eva Astor, Adrian Hoven, Paula Braend

Einführung von Silvia Szymanski

“Der frustrierte Ehemann einer Stripteasetänzerin rächt sich für erlittene Demütigungen, indem er als Massenmörder durchs Nachtclubmilieu geistert. Schmierige Zuhälter, verbitterte Polizisten und geile Tattergreise in einem unbeholfen inszenierten Sexkrimi, dessen Visionen vom Nachtleben eher provinziell geraten sind.” (Katholischer Filmdienst)

Konrad Adenauers miefiges Nachkriegsdeutschland ist noch immer ungebrochen in seinem Wirken und die 68er außer Sichtweite in Rudolf Lubowskis zwielichtigem Panorama verklemmter spießbürgerlicher Begierden. Lubowski ist ebenso sehr Richter, wie er sich der Repressionen allzu bewusst scheint, die im Mikrokosmos seines Nachtclubs durch Mord und Nötigung aufbrechen. Das paradoxe Ergebnis ist gesittete Schizophrenie – der ganze Film entspricht im Ton seiner Erzählung einer verruchten, dunklen Gesangsnummer mit strengem Text, die eine der Sängerinnen auf der Bühne des Clubs mit tiefer Stimme vorträgt: schwärmerisch singt sie aus dem Jenseits von der virilen Kraft des Lustmörders, der sie auf dem Gewissen hat, und voller Verachtung von seiner Furcht, sich vor Gericht zu seiner “beachtlichen Tat” zu bekennen.

“Der modernste deutsche Film seiner Zeit.” (Klaus Werner Hockenbrink)

“Kein zynisch am Markt platziertes Produkt, sondern ein handgefertigtes Werk der Liebe, kein Zweifel.” (Lukas Foerster)

Aufrisstext: Hofbauer-Kommando