DARK AMERICANA – Horror-Independents der 70er Jahre aus Übersee

Die 1970er Jahre gehören zu den künstlerisch vielfältigsten und mengenmäßig ergiebigsten Dekaden des nordamerikanischen Horrorkinos. Parallel zum Aufstieg des New Hollywood entwickelte sich ab 1968 – ausgehend von George A. Romeros Night of the Living Dead – sowohl in den USA als auch in Kanada eine lebendige und facettenreiche Strömung unabhängig produzierter Horrorfilme, die sich an den Abgründen und Bruchlinien der amerikanischen Gesellschaft abarbeiteten. Mit gering(st)en Budgets, dafür formal und ästhetisch höchst ambitioniert, blickten die ‚Exploitation Independents‘ (Stephen Thrower) tief ins Herz einer durch Generationenkonflikte, Rassismus und Vietnamkrieg kollektiv verunsicherten USA. Den Schrecken verorten viele dieser Filme hinter den Fassaden des American Dream, richten ihren Fokus auf das entlegene Hinterland, als Sinnbild des amerikanischen Unterbewusstseins, und auch produktionstechnisch etabliert die neue Welle an lokalen und regionalen Kleinproduktionen eine Parallelwelt zur zentral organisierten Filmindustrie Hollywoods.

Die zweitägige Reihe im Kino des Deutschen Filmmuseums und im Filmforum Höchst präsentiert fünf selten gezeigte Filme aus den Jahren zwischen 1971 und 1976 (vier davon in analogen Kopien), inklusive eines Exkurses ins kanadische Horrorkino jener Zeit. Neben dem nie in Deutschland vermarkteten, impressionistischen ‚rural gothic‘ Let’s Scare Jessica to Death präsentiert die Reihe mit Bill Gunns Vampirfilm Ganja & Hess und Wes Cravens berüchtigtem Rape-and-Revenge-Drama The Last House on the Left (in ungeschnittener Kopie) auch zwei Klassiker der Strömung.

Sebastian Schwittay, Filmkollektiv Frankfurt e.V.

Programm:

Freitag, 25. Juni (Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum)

18:00 Let’s Scare Jessica to Death (John D. Hancock, USA 1971, 35mm, OmschweU)

– mit Einführung von Bilquis Castaño Manias

20:30 Deathdream (Bob Clark, USA/Kanada, 1974, 35mm, OmschweU)

Sonntag, 27. Juni (Filmforum Höchst)

15:00 Death Weekend (William Fruet, Kanada 1976, 35mm, deutsch)

17:30 Ganja & Hess (Bill Gunn, USA 1973, DCP, OV)

– mit Einführung von Felix Liebscher

20:30 The Last House on the Left (Wes Craven, USA 1972, 35mm, OV) – ungekürzte US-Kinofassung!

– mit Einführung von Christoph Draxtra

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Ort: Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main) & Filmforum Höchst (Emmerich-Josef-Straße 46a, 65929 Frankfurt am Main)

Einzelkarte: 6 EUR (Filmmuseums-Vorstellungen ausgenommen, siehe dortige Preisregelung)

Alle derzeit vorgeschriebenen hygienischen Bestimmungen werden beachtet, darunter die Abstandsregeln und Platzbeschränkungen.

Momentan sieht die Stufe 2 der hessischen Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung einen aktuellen, negativen Corona-Test (PCR-, Antigen-Schnelltest oder unter Aufsicht durchgeführter Selbsttest) als Voraussetzung für die Teilnahme an Kulturveranstaltungen in Innenräumen (max. 100 Teilnehmer) vor. Alternativ kann ein Impfnachweis erbracht werden (mindestens 14 Tage nach vollständiger Impfung). Außerdem besteht im Kinosaal und in allen Innenräumen die Pflicht zum Tragen einer Mund-/Nasenbedeckung (medizinische (OP-)Maske oder FFP2-Maske). Angesichts der sich schnell ändernden Verordnungslage werden wir hier über etwaige Anpassungen der Teilnahmebeschränkungen informieren! (Stand 20.06.2021)

Wir empfehlen eine Kartenreservierung via: kontakt@filmkollektiv-frankfurt.de

Eine Veranstaltung des Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum und dem Filmforum Höchst.
Unterstützt von der Hessen Film und Medien GmbH.

Herzlichen Dank an: Andreas Beilharz & Natascha Gikas (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum), Sabine Imhof (Filmforum Höchst), Nikolas Schuppe, Sascha Frank, Gary Vanisian, Karina Vanisian, Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)