Kirschgarten

BRD 1966. D: Marlen Diekhoff, Klaus Höhne, Illona Grübel. 111 Min. digital.

Im Fernsehen widmet sich Zadek erstmals einem Stoff von Anton Tschechow. Unzufrieden mit den vorliegenden deutschsprachigen Übersetzungen, welche das Werk in ernsthaft-tragischem Licht erscheinen lassen und die komische Note nicht transportieren, lässt er für seine Bearbeitung eine neue Übersetzung anfertigen. Hier beginnt Zadek mit seinen Experimenten mit der TV-Ästhetik.

„Der Kirschgarten war nun Fernsehen, ganz explizit. Ich sage das, weil ich immer ein Problem mit der Optik der Fernsehkamera hatte. Sie war mir zu naturalistisch, weil sie im Gegensatz zur Filmkamera eine unendliche Tiefenschärfe hat. Die überscharfen Fernsehbilder störten mich sehr, weswegen ich mit Winfried [Minks und Roland Freyberger] eine Technik zu entwickeln versuchte, die ein anderes stilisiertes Bild erlaubt. [Wir] stellten Bilder her, die ein bißchen wie altes Kino aussahen. Das war wirklich eine Fernsehrevolution.“ Peter Zadek

Sonntag – 7.05.2017 – 14:00 – bei basis e.V.