Karpo Godina, am 26. Juni 1943 in Skopje geboren, ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Protagonisten des Neuen Jugoslawischen Films. Godina hat mit vier zwischen 1970 und 1972 entstandenen Kurzfilmen, die auf Festivals europaweit ausgezeichnet wurden, einen entscheidenden Beitrag zu diesem filmischen Aufbruch geleistet. Daneben war er als versierter Kameramann u.a. verantwortlich für die Ästhetik von Želimir Žilniks RANI RADOVI (Frühe Werke), der 1969 den Goldenen Bären in Berlin gewann und als einer der Höhepunkte dieser Bewegung gilt. Nach einem 1972 verhängten Regieverbot, drehte er erst in 1980 mit SPLAV MEDUZE (Das Floß der Medusa) sein Spielfilmdebüt, das ausgesprochen gerechtfertigt als einer der bedeutendsten Filme der slowenischen Filmgeschichte gilt.
Als Dozent lehrte er Regie und Kamera an der Universität Ljubljana, wo er in den 1960er Jahren selbst Theaterregie studiert hatte. Der vielseitige Künstler, der auch Opern, Theater- und Radiostücke inszenierte, erhielt im Lauf seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2006 den Prešeren-Preis für sein Lebenswerk und 2013 den Metod Badjura-Preis – die höchsten slowenischen Auszeichnungen in den Bereichen Kunst und Film.