TROPISCHE SINNLICHKEIT – HOMMAGE AN ARMANDO BÓ UND ISABEL SARLI

Das Kino von Armando Bó ist ein ekstatisch schwelgender Wachtraum des Kinematographen in seiner sinnlichsten Stimmung: „Implodierende Seelen neben explodierenden Figuren in einem Kaleidoskop lateinamerikanischer Befindlichkeiten“ (Hans Schifferle, epd Film, 12/2015).

Isabel Sarli und Armando Bó in El trueno entre las hojas (Die grüne Peitsche, 1958) II © INCAAIn Argentinien als der Populärregisseur schlechthin allseits bekannt und geliebt, haben seine erotischen Filme unter den wenigen Kennern außerhalb der spanischsprachigen Welt ihm den Ruf eines „argentinischen Russ Meyer“ eingebracht. John Waters, ein unbändiger Verehrer, sagte einmal, Bó mache „hetero films for gay people to marvel at.“

1914 in Buenos Aires geboren, begann Bó seine Karriere als Schauspieler und unabhängiger Produzent. Zwischen 1954 und seinem frühen Tod 1981 inszenierte er 30 Spielfilme. Unsere Hommage – die umfangreichste jemals außerhalb Argentiniens – bietet mit 10 Spielfilmen, allesamt in 35mm-Unikatskopien, davon 7 als Deutschlandpremiere und eigens untertitelt, einen umfassenden Einblick in Bós Œuvre, indem auch zwei politische Komödien und ein Fußballfilm zu sehen sind sowie eine Dokumentation über die immensen Eingriffe der Zensur in seine Filme.

Isabel Sarli © INCAADie Hommage widmen wir auch der wunderbaren Isabel „La Coca“ Sarli, Bós Lebensgefährtin und Muse. Hauptdarstellerin der meisten seiner Spielfilme, war sie die bekannteste Schauspielerin Südamerikas der 1960er und 1970er Jahre, ein Sex-Symbol vergleichbar Brigitte Bardot oder Elizabeth Taylor. Für den Filmemacher Rodolfo Kuhn waren “in der passiven Nacktheit und quasi Schamhaftigkeit Isabel Sarlis unsere Widersprüche enthalten, unsere Feierlichkeit und unsere Rhetorik”.

Die Filme werden von fachkundigen Einführungen begleitet und Gabriela Trujillo, Expertin für südamerikanischen Avantgardefilm, wird u.a. den subversiv-experimentellen Charakter von Bós Spielfilmen in ihrem Kurzvortrag am Samstag, 19.8., um 22.30 Uhr beleuchten.

Wir hoffen auf zahlreiche Gleichgesinnte bei der Feier des Kinos von Armando Bó und Isabel Sarli!

Gary Vanisian, Filmkollektiv Frankfurt e.V.
Andreas Beilharz und Christoph Draxtra, Hofbauer-Kommando

PROGRAMM

Freitag, 18.8.
17 Uhr CARNE SOBRE CARNE (2008) (Festsaal)
19 Uhr Empfang des Argentinischen Generalkonsulats mit Empanadas und Wein
anschließend: EMBRUJADA (1969-76) (Festsaal)
22.30 Uhr TROPISCHE SINNLICHKEIT (= Lujuria tropical, 1964) (Kino im Deutschen Filmmuseum)

Samstag, 19.8.
14 Uhr LA MUJER DEL ZAPATERO (1965) (Festsaal)
16 Uhr DESNUDA EN LA ARENA (1969) (Festsaal)
18.30 Uhr EL TRUENO ENTRE LAS HOJAS (1958) (Festsaal)
22.30 Uhr Kurzvortrag (20min, engl.) von Gabriela Trujillo
anschließend: FIEBRE (1972) (Kino im Deutschen Filmmuseum)

Sonntag, 20.8
Festsaal im Studierendenhaus
14 Uhr LA SEÑORA DEL INTENDENTE (1967)
16 Uhr PELOTA DE CUERO – HISTORIA DE UNA PASIÓN (1963)
19 Uhr FUEGO (1968)
21 Uhr NAKED (= La tentación desnuda, 1966)


PREISE UND INFOS

Einzelkarte Festsaal: 5 €
Einzelkarte Kino im Deutschen Filmmuseum: 7 € / 5 € (es gelten die regulären Preise und Vergünstigungen des Dt. Filmmuseums)
Dauerkarte: 35 € (Gilt nicht für die Vorstellungen im Filmmuseum!)

Herzlichen Dank an:
Maria Nuñez und Adrian Muoyo (Instituto Nacional de Cine y Artes Audiovisuales [INCAA]), Stellvertretender Konsul Federico Petrecca und Diana Barreto (Argentinisches Generalkonsulat Frankfurt am Main), Matías Mateo (Argentinisches Außenministerium), Sofia Martinenghi (Turner Broadcasting System Latin America), Marcela Cassinelli (Cinemateca Argentina), Sergio Rentero (GOTIKA), Mariona Bruzzo i Llaberia (Filmoteca de Catalunya), Jan Kuhn und Benjamin Albrecht (LSP Medien), Bernd Brehmer und Wolfgang Bihlmeir (Werkstattkino), Diego Curubeto, Rainer Knepperges, Daniela Bajar, alle untertitelnden Helfer (Mariana Brzostowski, Juan Carlos Paz Delgado, Florencia Fernández Sanders, Jose Antonio Peña-Arevalo, David Sanchez-Nemenyi, Sofia Forchieri, Lena Trüper)

Partner der Hommage:

incaa

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