Peter Zadek. Film und Fernsehen

5.-7. Mai 2017

bei basis e.V. und im Kino des Deutschen Filmmuseums

„Filme haben mich mein Leben lang begleitet, eine der aufregendsten Erfahrungen meines Lebens war das Kino.“ Peter Zadek

Der Theater-, Film- und Fernsehregisseur Peter Zadek (1926 – 2009) hätte im letzten Jahr seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert.  Wir ehren den Regisseur mit einer ersten Retrospektive seiner deutschen Film- und Fernsehproduktionen.

Peter Zadek stammte aus einer jüdischen Familie, mit der er 1933 nach England ins Exil ging. Dort begann er Mitte der 1940er Jahre seine künstlerische Tätigkeit. Doch bevor sein Engagement am Theater vom Hobby zum Beruf wurde, arbeitete Zadek beim Film. Mehrere Sprachen beherrschend, fertigte er Untertitel für ausländische Filme an und erlangte Kenntnisse des Filmschnitts, die er bei fremden Dokumentarfilm-Produktionen einsetzte. 1953 debütierte er mit einem Kurzfilm Simon im Kino, für die BBC-Reihe Armchair Theatre drehte er sein erstes und heute verschollenes Fernsehspiel Der Pier. 1958 kehrte Zadek nach Deutschland zurück und erlangte schnell mit seinen provokanten Bearbeitungen klassischer Stücke Bekanntheit am Theater. Von 1960 an wurde er von verschiedenen Fernsehsendern engagiert.

Provokation und Experiment stehen in seinem Gesamtwerk Seite an Seite, ungeachtet empörter Kritiker oder verwirrter Zuschauer suchte er stets nach unbequemen Blickwinkeln auf die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und nach neuen formalen Wagnissen. 1971 klassifizierte Hans C. Blumenberg in der Zeit Zadeks „inszenatorische Parforcetour“ in Der Pott als „peinlich“, doch gerade deshalb wäre ihm sein „Größenwahn immer noch lieber als die tödliche Routine der meisten deutschen Fernsehspiele.“

Sein filmisches Œuvre reicht von experimentierfreudigen Fernseh-Adaptionen von Theaterinszenierungen, Fernsehkrimis, schrillen Fernsehsatiren bis hin zu sozialkritischen Spielfilmen. Besonders in den turbulenten späten 1960er und frühen 1970er Jahren war Zadek an kein festes Engagement im Theater gebunden und lotete in seinen Fernsehspielen Verfremdungstechniken von TV-Ästhetik aus – ein exzeptioneller Meilenstein in der Fernsehgeschichte. Kaum eroberte Zadek ein Terrain, suchte er sich ein neues Spiel – ein Werk gleich einer Achterbahn aus glanzvollen Erfolgen und nicht minder schillernden Niederlagen. Allen gemeinsam ist sein vom dunklen Humor durchtränkter Blick auf die Themen der Zeit.

Programm

 

5.05.2017 Freitag

bei basis e.V.

19:00 Die Kurve (1961)

20:30 Van der Valk und das Mädchen (1972)

22:30 Überraschungsfilm

 

06.05.2017 Samstag

Im Kino des Deutschen Filmmuseums

11:00 Die Dame in der schwarzen Robe (1960)

13:00 Eiszeit (1974/75)

15:30 Die wilden Fünfziger (1982/83)

bei basis e.V.

19:30 Rotmord (1967)

21:30 Der Pott (1971)

 

07.05.2017 Sonntag

bei basis e.V.

14:00 Kirschgarten (1966)

16:30 Piggies (1969/70)

19:00 Die Geisel (1977)

 

Die Reihe wurde zusammengestellt von Svetlana Svyatskaya.
Mit großem Dank an Andreas Beilharz, Christian Appelt, Christin Müller, Natascha Gikas, Winfried Günther.

Veranstaltungsorte /Kooperationspartner und Preise:

basis e.V. logo

Produktions- und Ausstellungsplattform

Gutleutstrasse 8-12
60329 Frankfurt

Einzelkarte pro Film: 5 €
Dauerkarte (Fr-So): 30 € (gilt nur für basis e.V.)

 

Kino im Deutschen Filmmuseum DIF-Logo

Schaumainkai 41

60596 Frankfurt am Main

Kinoticket regulär 7 € / ermäßigt 5 €

Es gelten die regulären Preise und Vergünstigungen des Deutschen Filmmuseums.

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